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exportwohin

Skandalöse Waffenlieferungen im ersten Halbjahr 2009

Heute hat die Zollverwaltung die neuesten Ausfuhrstatistiken für das erste Halbjahr 2009 veröffentlicht. In den letzten sechs Monaten wurden Waffen in Länder geliefert, welche Menschenrechte verletzen oder in einen Konflikt verwickelt sind. Weiterhin stellt der Bundesrat die Profite der Kriegsmaterial-Produzenten über das Engagement für Frieden und Menschenrechte.

Schockierende Menschenrechtsverletzungen in Saudiarabien - Die Schweiz exportiert Waffen im grossen Stil

Saudische Anti-Terror-TruppenSaudi-Arabien gehört zu den 10 wichtigsten Kunden der Schweizer Rüstungsindustrie, obwohl das Land die Menschenrechte systematisch und schwerwiegend verletzt. Amnesty International und Human Rights Watch (HRW) haben kürzlich Berichte über die Lage im saudischen Königreich veröffentlicht, die nicht eindeutiger sein könnten.

Bewaffnete Pilatus-Flugzeuge an Arabische Emirate?

Der Bundesrat hat heute in vorauseilendem Gehorsam beschlossen, einen allfälligen Verkauf von mit Waffen versehenen PC-21 an die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) zu bewilligen. Dies obwohl sich die VAE in der Vergangenheit wiederholt an schwerwiegenden Menschenrechts-verletzungen schuldig machte. Laut Auskunft des Seco unterliegt diese Ausfuhr den Kriterien für Kriegsmaterial und untersteht nicht dem Güterkontrollgesetz, da die VAE explizit nach bewaffneten Flugzeugen verlangt haben.

Kriegsmaterialexporte 1. Quartal 2009: Bundesrat missachtet die Verordnung

Die Ausfuhrzahlen für Kriegsmaterial im ersten Quartal 2009 stehen in deutlichem Widerspruch zur neuen Kriegsmaterial-Verordnung, welche Ende 2008 vollmundig präsentiert wurde. Sowohl Länder, die sich in einem bewaffneten Konflikt befinden, als auch Staaten, die Menschenrechte systematisch und schwerwiegend verletzen, werden weiterhin mit Schweizer Kriegsmaterial beliefert.

Siebzig Schweizer Rechtsprofessorinnen und Rechtprofessoren haben nun in einem offenen Brief dazu Stellung genommen und fordern den Bundesrat auf, die Verordnung einzuhalten. Mehr dazu finden Sie ab Sonntag, 5. Oktober 2009, unter http://www.kriegsmaterial.ch/kmv/.

Die Schweiz profitiert von den Kriegen dieser Welt!

Wie die Eidgenössische Zollverwaltung heute mitteilt, sind die Ausfuhren von Kriegsmaterial in den ersten 9 Monaten dieses Jahres verglichen mit dem Vorjahr um fast 50 Prozent gestiegen (vgl. beispielsweise Tagi-Online. Grösster Abnehmer von Schweizer Kriegsmaterial ist ausgerechnet das Konfliktland Pakistan.

Waffen für die Saudis

90 Schweizer Maschinenpistolen werden nach Saudi-Arabien exportiert. Und das ist nur der Anfang. Es bestehe die Möglichkeit, dass diesen Ausfuhren noch weitere folgen werden.

In Saudi-Arabien werden nach wie vor Menschenrechte verletzt, die Todesstrafe für Minderjährige ist schreckliche Realität, Minderheiten werden verfolgt und die Frauenrechte nicht respektiert.

Pilatus will Militärflugzeuge nach China exportieren

Gestern hat der Bundesrat vorgeschlagen, dass Pilatus-Flugzeuge nicht mehr in Kriegsgebiete exportiert werden dürfen oder in Länder, in denen sie gegen Zivilisten eingesetzt werden. Der Chef von Pilatus reagierte darauf mit Ärger.

Waffenexporte nach Pakistan?

Nachdem in Pakistan der Ausnahmezustand verhängt wurde und hunderte regimekritische Menschen festgenommen wurden, forderte die GSoA den sofortigen Stopp von Waffenlieferungen nach Pakistan. Die GPK hatte bereits im Dezember 2006, als die Situation in Pakistan noch nicht derart prekär war, von Waffenlieferungen abgeraten.

"Kein Krieg" im Irak und in Afghanistan?

In Beantwortung einer Anfrage von GSoA-Vorstandsmitglied Josef Lang hat der Bundesrat heute die Lieferung von Schweizer Radschützenpanzern via Rumänien und Polen nach Irak und Afghanistan für "unbedenklich" erklärt. Dabei versteigt sich der Bundesrat zur hanebüchenen Rechtfertigung, im Irak und in Afghanistan würden gar keine Kriege geführt, sondern wieder "geordnete Verhältnisse hergestellt".

Diese Argumentation ist zynisch angesichts der alltäglichen Gewalt, mit der die Zivilbevölkerung in diesen Ländern konfrontiert ist. Einmal mehr zeigt sich, dass dem Bundesrat kein Argument zu peinlich ist, um die Interessen der Schweizer Rüstungsindustrie zu protegieren und sich bei den USA und der NATO anzubiedern. Mögen die Mitglieder des Bundesrats sich doch persönlich nach Afghanistan und in den Irak begeben, um vor Ort festzustellen, ob dort tatsächlich "kein Krieg" herrscht...

Kriegsmaterial für Südkorea

An seiner gestrigen Sitzung hat der Bundesrat entschieden, die Ausfuhr von Kriegsmaterial (Treibladungspulver und Ersatzteile für Lenkwaffen) im Wert von insgesamt knapp 5,7 Mio. Franken nach Südkorea zu bewilligen. Die Geschäftsprüfungskommission des Nationalrats hatte im November 2006 festgehalten, dass sie Waffenausfuhren nach Südkorea für "falsch" hält und zukünftige Bewilligungen eingehend zu begründen seien.
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