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Welche Auswirkungen haben Waffenexporte?

Waffen hinterlassen Spuren

Waffenexporte können Kriege verlängern und latente Konflikte eskalieren lassen. Oft liefert die Schweiz Waffen in dieselben Länder, in denen sich die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und andere Schweizer Organisationen in der Konfliktprävention engagieren!

Auch nach Ende eines Krieges verschwinden die Waffen nicht einfach von der Bildfläche. Teilweise wird das Kriegsmaterial in andere Krisenregionen weiterverschachert. So deckte Amnesty International auf, dass Schweizer Waffenhändler an dubiosen Rüstungslieferungen aus Bosnien in den Irak beteiligt waren.

Kleinwaffen kommen in den traumatisierten Kriegs- und Nachkriegsgesellschaften oft auch bei privaten Gewalttaten zum Einsatz. Insbesondere Frauen und Mädchen haben darunter zu leiden. In ehemaligen Kriegsgebieten wie Bosnien oder Ruanda - aber auch in den USA - nimmt die häusliche Gewalt zu, wenn die zur Brutalität erzogenen Soldaten nach Hause kommen. Die Chance, durch eine Gewalttat zu sterben, erhöht sich für Frauen in den USA um 272 Prozent, wenn eine Schusswaffe im Haushalt ist (Quelle: Amnesty International), in anderen Ländern dürften die Zahlen ähnlich sein. Mit Waffenausfuhren leistet die Schweiz der Verletzung von Frauenrechten Vorschub.

Kleinwaffen sind die wahren Massenvernichtungswaffen unserer Zeit – jedes Jahr sterben hunderttausende Menschen durch ihren Missbrauch. Die Schweizer RUAG exportiert europaweit am meisten Kleinwaffenmunition. 

Mit Kriegsmaterial-Exporten bestärkt die Schweiz auch die falsche Prioritätensetzung vieler Regimes. So werden z.B. Waffen in den Oman exportiert - ein Land, das mehr Geld für Rüstung ausgibt als für Gesundheit und Bildung zusammen. Im Jahr 2004 überstiegen die weltweiten Ausgaben für Militär und Kriegsmaterial eine Billion US-Dollar (Quelle: Stockholm International Peace Research Institute). 40-60 Milliarden wären laut Weltbank nötig, um die Millenium-Ziele der UNO zu erreichen und die Armut auf der Welt zu halbieren.

Kindheit in Angola. Bild: Controlarms