Diese Seite wurde archiviert - besuchen sie gsoa.ch und kriegsmaterial.ch für aktuelle Informationen.
[ de | fr | it ]

Schweizer Kriegsmaterial-Produzenten

In der Schweiz gibt es vier grössere Kriegsmaterial-Produzenten. Alle exportieren Waffen in Konfliktregionen.

Pilatus: Bomben gegen ZivilistInnen

Die Pilatus-Werke in Stans stellen neben zivilen Privatjets auch militärische Leichtflugzeuge her. Offiziell gelten die Maschinen als «Trainingsgeräte». Die Initiative für ein Verbot von Kriegsmaterial-Exporten will auch die Ausfuhr von diesen Militärflugzeugen verbieten, welche immer wieder in Kampfhandlungen zum Einsatz kommen. Insbesondere in der Aufstandsbekämpfung werden Pilatus-Militärflugzeuge eingesetzt. Jüngster Skandal ist die Lieferung eines PC-9 Flugzeuges in den Tschad; prompt bombardiert das dortige Regime mit Splitterbomben flüchtende Menschen. Auch in Chiapas wurden Dörfer mit Pilatus-Flugzeugen durch die mexikanische Armee bombardiert, mehrere Hundert Menschen starben. Auf der traurigen Liste befinden sich weiter Burma, Guatemala und Angola. Sogar die Giftgas-Angriffe Saddam Husseins auf die KurdInnen im Nordirak wurden mit Pilatus-Militärflugzeugen geflogen.

Pilatus-Flugzeug im Tschad mit Bomben. Bild: SF 10vor10

Pilatus-Flugzeug im Tschad mit Bomben. Photo: SF 10vor10

 

Mowag: Schützenpanzer für den Krieg in Afghanistan

Das wichtigste Exportprodukt der Kreuzlinger Mowag-Werke sind Radschützenpanzer des Typs Piranha. Heute werden die Mowag-Panzer vor allem im Krieg in Afghanistan eingesetzt. Dänemark, Deutschland, Irland, Finnland, Belgien und Rumänien verwenden die Panzer im so genannten "Krieg gegen Terror". Dabei sterben oftmals unschuldige Personen durch die Nato-Truppen. Damit radikalisieren sich afghanische Menschen mit den Islamisten. Der Westen schafft sich so die eigenen Terroristen.

Mowag-Panzer sind auch bei autoritären Regimes beliebt und werden bei der gewaltsamen Unterdrückung der Opposition eingesetzt. Eine besonders enge Beziehung pflegte die Mowag zum chilenischen Putsch-General Augusto Pinochet, der noch in den 90er Jahren vom Mowag-Chef zu einem geheimen Freundschaftsbesuch in die Schweiz eingeladen wurde.

Mowag Piranha in Afghanistan. Foto: danskpanser.dk

Mowag Panzer in Afghanistan. Photo: danskpanser

 

Rheinmetall Air Defence: Flugabwehr im Iran

Früher hiess die Firma Oerlikon Contraves und sie ist ein Überbleibsel des skandalbehafteten Oerlikon-Bührle-Konzerns. Sie stellt unter anderem Flugabwehrkanonen und Munition mittleren Kalibers her. Sowohl Iran, wie auch China und Pakistan sind mit Schweizer Luftabwehrkanonen ausgerüstet. Die Firma befindet sich heute im Besitz der deutschen Rheinmetall-Gruppe. Die Übernahme entspricht einem allgemeinen Trend: Die Mowag gehört mittlerweile zur amerikanischen General Dynamics, andere Rüstungsbetriebe wurden ebenfalls von Multis übernommen, für die Krieg in erster Linie ein gewinnbringendes Geschäft ist.

Flugabwehr zur Verteidigung des Iranischen Atomprogramms in Natanz, Iran

Flugabwehrkanonen von Rheinmetall in Natanz, Iran. Die Kanonen beschützen die Anlage zur Urananreicherung, die sich in Natanz befindet. Photo: Hamed Saber

--

Ruag: Die Waffenschmiede des Bundes

Die Ruag befindet sich zu 100 Prozent im Besitz des Bundes. Sie ist unter anderem die grösste Produzentin von Kleinwaffen-Munition in Europa. Diese kleinkalibrigen Schusswaffen sind eigentliche Massenvernichtungswaffen: Rund 1'000 Todesopfer pro Tag fordern die weltweit ca. 650 Millionen Kleinwaffen (Quelle: IANSA)

RUAG: Geschmacklose Fotomontage aus der RUAG Werbung



Panzerfaust, Bild aus der RUAG Werbung